GRÜNDE ZUR HUNDEANSCHAFFUNG
Falsch
- das Kind möchte einen Hund
- Welpen sind sooooo süß
- Hunde sind gerade mal wieder in Mode
- man möchte einen Hund aber nicht im Haus (Zwinger)
- man ist sich nicht so sicher, ob man will oder nicht. Also erst mal anschaffen und dann weitersehen
Richtig
- das Kind möchte einen Hund und die Eltern möchten gerne für das Tier sorgen
- man ist bereit für die Verantwortung in den nächsten 10-15 Jahren und möchte einen vierbeinigen Freund
- man empfindet es als Bereicherung seines Lebens, einen Hund zu halten
- man ist gern bei Wind und Wetter draußen. Liebstes Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung!"
- man möchte einen vierbeinigen Partner im Haus und nicht jemanden, den man unterdrücken kann
Ist die Entscheidung zugunsten eines Hundes gefallen, gibt es immer noch viel, was berücksichtigt werden sollte:
EIN HUND SOLL ANGESCHAFFT WERDEN - WAS IST ZU BEDENKEN?
- sind alle Familienmitglieder einverstanden?
- wieviel Zeit habe ich eigentlich für ein Tier. Acht Stunden alleine ist zu lang!
- ist Hundehaltung erlaubt? Schriftliche Einwilligung vom Vermieter muss vorgelegt werden.
- ist meine Wohnung/Haus groß genug
- steht ein Umzug an?
- ist genug Geld vorhanden? (Futter, Steuer, Tierarzt, Versicherung). Ein Hund mit ca. 25 Kilo Gewicht kostet im Monat ca. EUR 80, inkl. Futter, Steuer, Versicherung und Impfungen.
- wo hält sich der Hund überwiegend auf, wo ist der Schlafplatz/Futterplatz
- wer geht wann spazieren?
- was passiert mit dem Hund im Urlaub?
- kenne ich einen guten Tierarzt?
- ist meine Wohnung "hundesicher", d.h. Steinboden oder kann ich evtl. mit Unfällen auf dem Teppich leben?
- bin ich bereit, meinen Garten "hundesicher" einzuzäunen?
Es gibt sicher noch viel mehr, was man aufzählen könnte. Die Quintessenz des Ganzen ist einfach, dass man sich der vollen Verantwortung bewusst sein muss.
WIE LÄUFT EIN BESUCH / EINE VERMITTLUNG BEI UNS AB?
Am besten rufen Sie kurz vor ihrem Besuch durch. Dann können wir uns ausreichend Zeit für Sie nehmen. Nur vorab - wir vermitteln KEINE Hunde in Hof- und Zwingerhaltung!
Wir werden mit Ihnen NICHT durch unsere Anlage gehen. Es sei denn, Sie wollen die Unterbringung der Tiere, nicht aber die Tiere selbst sehen.
Denn: Jeder Bewohner hier ist der Meinung, dass er auf uns und auf das Tierheim gut aufpassen muss. Wenn Sie bereits einen Hund hatten, wissen Sie vielleicht, wie ein aufgeregter Hund am Zaun auf Besuch aufmerksam macht. Stellen Sie sich das Ganze jetzt mal kurz x 60 vor. Jetzt könnten Sie eine Idee von dem Lärmpegel haben, der dann im Hundehaus herrscht. Das ist purer Stress für unsere Schützlinge und das tun wir ihnen einfach nicht mehr an.
Sie haben die Möglichkeit, entweder online oder direkt an unserer Pinwand im Tierheim, die Geschichten der Tiere und ihre Bilder anzusehen. Gerne beantworten wir Ihre Fragen. Sollten Sie sich für jemanden interessieren und dieser jemand könnte in Ihre Lebenssituation passen, können Sie den Vierbeiner in unserem Garten kennen lernen. Dort herrscht Ruhe und alle Beteiligten können sich in Ruhe beschnuppern.
Wenn nach einem intensiven Gespräch alles zusammen passt, bringen wir Ihnen den Vierbeiner nach Hause. Dann können wir uns ein Bild über die Wohnsituation machen. Wir vereinbaren eine Probezeit, in der Regel von 14 Tagen, und kommen dann erneut zu Ihnen. Wir machen das, um zu sehen, wie die Beziehung zuwischen Ihnen und Ihrem neuen Familienmitglied gewachsen ist. Erst dann kommt es zum endgültigen Übereigungsvertrag und zur Zahlung der Schutzgebühr.
Diese Beträgt in der Regel zwischen € 250,- und € 300,-. Sie werden das vielleicht für erhöht halten, aber unsere Tiere sind alle mehrmals tierärztlich kontrolliert worden, jeder ist gechipt, geimpft, hat einen Heimtierausweis, ist kastriert, mehrfach entwurmt und entfloht. Bei Tieren aus dem Ausland machen wir zusätzlich noch einen Test auf Mittelmeerkrankheiten, der bei Bedarf nach 4 Wochen wiederholt wird. Die Kopien dieser Test erhalten Sie selbstverständlich für Ihre Unterlagen.
Sollten Sie sich für einen Welpen entscheiden, bekommen Sie von uns einen "Gutschein" zur Kastration bei unserer Tierärztin. Dann sind wir sicher, dass er/sie auch nur kerngesund, im richtigen Alter von einer wirklich guten Ärztin operiert wurde.
Sie sehen also, dass allein die Tierarztkosten nicht durch die Schutzgebühr gedeckt werden. Die Kosten für Unterbringung und unsere Mitarbeiter wollen wir erst gar nicht mitrechnen. Umso wichtiger sind Menschen, die uns durch kleine und große Spenden helfen. Jeder unserer Mitbewohner sorgt durch seine Vermittlung dafür, dass wieder einem in Notgeratenen geholfen werden kann.
Übrigens freuen wir uns riesig über Post! Egal ob auf dem normalen Weg oder per Mail - so können wir noch immer ein wenig am Leben unserer Süßen teilhaben. Auch, wenn Sie nicht mehr bei uns leben.
WAS IST EIN PFLEGEHUND UND WARUM BIETEN WIR ES AN?
Bei so manchem unserer Vierbeiner steht dabei, dass wir für ihn/sie eine Pflegestelle suchen. Aber es handelt sich dabei nicht um einen vorübergehenden Platz, um in unserem Tierheim Platz zu schaffen. Vielmehr ist es für unsere älteren oder kranken Herrschaften eine Möglichkeit auf eine liebevolle Familie. Denn vielen Menschen ist das Kostenrisiko schlichtweg zu hoch.
Das Prinzip ist einfach. Sie geben jemandem Schwervermittelbaren ein Zuhause und tragen nur die "normalen" Kosten wie Futter, Impfungen, Steuern und Versicherung. Wir bezahlen die Tierarztkosten und die Medikamente.
Gerade für ältere Menschen mit kleiner Rente ist das eine ganz tolle Alternative zu einem einsamen Leben ohne Tier.Denn viele Tierschutzvereine geben keine Tiere an ältere Menschen ab. Warum soll man denn aber nicht zusammen alt werden? Wir kennen viele Menschen, die immer ein Tier hatten, sich aber ein junges nicht mehr zutrauen.Und unsere Senioren wollen auch nicht ihren Lebensabend im Tierheim verbringen. So ist die Möglichkeit, ein Tier in Pflege zu nehmen - ideal für alle Parteien.
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Ein Beispiel für ein tolles Leben in einer Pflegefamilie ist unser inzwischen 13 Jahre alter Rufon, der jetzt seit 2 Jahren dort lebt. Die Bilder sprechen Bände und wir freuen uns riesig darüber.
ABSCHLIEßEND EIN PAAR TIPPS.
Überfordern Sie den neuen Hausbewohner nicht. Er soll sich erst einmal in Ruhe alles anschauen dürfen. Wenn Sie gleich in den ersten Tagen den gesamten Freundeskreis und die Familie einladen, um den Neuankömmling zu begutachten, dann kann das schnell zu einem nervösen und überforderten Hundchen führen.
Extra Ausflüge außer normalen Spaziergängen müssen nicht sein. Der neue Hausgenosse ist froh, wenn er nach einigen Tagen seine Wohnung und seinen Garten kennt. Geben Sie ihm die Chance, den Tagesablauf kennenzulernen.
Er will nicht fressen? Drei Tage ist durchaus normal. Danach sollte er dann schon Appetit zeigen. Es hilft wenn man fragt, welches Futter er vorher gewöhnt war. Lassen Sie den Hund erst mal in Ruhe alles erkunden. So viele neue Eindrücke müssen erst mal verarbeitet werden.